Dritter Sieg im dritten Heimspiel. Neuzugänge gut integriert.

Vitesse behält die Oberhand gegen Selzen.

awo. – Im Vergleich zum vergangenen Spiel beim MTV (2:4) veränderte Coach Fluhr die Anfangsformation auf drei Positionen: Für Sowada – der beruflich verhindert war und ohnehin nur dann spielt, wenn Vitesse verliert – rückte Klaes auf die linke Außenverteidigerposition. Ivecen ersetzte in der Sturmspitze Truch, der dafür auf die linke offensive Außenbahn wich. Weil Oehrlein verletzunbgsbedingt kurzfristig passen musste, lief Willberger zum dritten Mal in dieser Spielzeit trotz der unter Fußballspielern nur bedingt beliebten „12“ auf dem Rücken von Beginn an auf. Spielertrainer Fluhr setzte sich für seinen Schützling selbstlos zunächst auf die Bank.

 

Nach hinten alles im Griff, nach vorne oft zu umständlich
Das Spiel der Vitesse war zumindest in der ersten Halbzeit eher durchwachsen. Nach hinten hatten die Mainzer alles im Griff, Torhüter Vos erlebte einen ruhigen Nachmittag. Lediglich ein sehenswerter Sonntagsschuss der Gäste, der zum zwischenzeitlichen 0:1 führte, verdarb dem abgekochten Vitesse-Schlussmann und seinen Vorderleuten den Brei. Allerdings verhielt sich die Heimmannschaft im Aufbauspiel nach vorne viel zu destruktiv. Der „Spielaufbau“ beschränkte sich nicht ausschließlich, aber dennoch zu häufig auf lange Bälle. So sahen Coelho, Köhler und Hassanzadeh in der Zentrale die Bälle meist nur von unten – hoch über sich hinüber auf die einzige Sturmspitze fliegen.

 

Damit beraubte sich Vitesse unnötig dem eigenen Potential, durch Kombinationsfußball über die technisch versierte Zentrale um Hassanzadeh und Coelho den Gegner spielerisch unter Druck zu setzen. Raum zum Kombinieren hatten die Mainzer über die gesamte Spielzeit dabei wahrlich genug. Doch oft spielte Vitesse zu umständlich und zögernd, anstatt den einfachen Weg zum Tor zu suchen. Oft auch den schweren Ball, anstatt den nächsten freien Mitspieler zu suchen. Dass die Mannschaft es deutlich besser kann, hat sie in den vergangenen Spielen immer wieder gezeigt.

 

Erste Halbzeit durchwachsen, zweite Halbzeit deutlich verbessert
Mit einem ärgerlichen 0:1-Pausenrückstand ging Vitesse entschlossen in die zweite Halbzeit und kam nach gut einer Stunde zum überfälligen und verdienten Ausgleich. Wenige Minuten nach Coelhos 1:1 krönte Außenverteidiger Held seine vor allem defensiv gute Leistung mit einem entscheidenden Akzent in der Offensive – dem wichtigen 2:1-Führungstreffer. Es war vermutlich das herbeigesehnte Ende einer längeren torlosen Durststrecke für den 23-jährigen Politikstudenten – das letzte Fußballspiel vor seiner Zeit bei Vitesse bestritt Neuzugang Held in der C-Jugend. Ebenso übrigens Jonas Labahn, der sich als zwölfter Debütant in der laufenden Saison das Vitesse-Trikot überzog.

 

Hassanzadeh machte mit einem „Kopfball auf Schienbeinhöhe“ (beobachtet von Chronist De Leon) im Anschluss an einen scharf hereingebrachten Eckstoß des eingewechselten Spielertrainers Fluhr alles klar. Gegen Gäste, die aufgrund einiger unglücklich geführter Zweikämpfe im Laufe des Spiels gleich drei Spieler verletzungsbedingt ersetzen mussten, hatte Vitesse in Hälfte zwei deutliche Feldvorteile. Einzig in den letzten zehn Minuten drückte Selzen noch einmal etwas aufs Gas. Das von Vos sicher gehütete Tor gefährdeten die Gäste allerdings nicht mehr ernsthaft. Und selbst, wenn sie es getan hätten: Der Sieg für Vitesse war verdient.

 

SV Vitesse Mayence II – SpVgg. Selzen II 3:1 (0:1)

Aufstellung: Vos – Held, Wolf, Krein, Klaes – Köhler (52. Labahn), Hassanzadeh – Willberger, Coelho (75. Fluhr), Truch – Ivecen (70. de Leon).

 

Tore: 0:1 (7.), 1:1 Coelho (57., Ivecen), 2:1 Held (66., Hassanzadeh), 3:1 Hassanzadeh (82., Fluhr)

 

Gelbe Karten: –

 

Beste Spieler: Held, Wolf