Dexheim, Dalheim, Schnell-wieder-heim.

Vitesse‘ Sightseeing-Tour durch die harten Plätze der Region.

 

awo. – 13. Spieltag, Vitesse – vier Siege aus den vorigen fünf Spielen – zu Gast bei den TuS Dexheim in Dalheim.

 

Das Gute zuerst: Nach sechs Minuten lag Vitesse nur 0:2 zurück – nicht wie die Woche zuvor, da stand es zu dieser Spielzeit bereits 0:3. Hassanzadeh, trotz des vorigen Spiels erwartungsgemäß erneut in der Startelf, quittierte diesen erfreulichen Umstand – nicht wie im Spiel zuvor – erfreulich „artgerecht“ (Augenzeuge Knoll). Als Dank durfte der frisch Vermählte Neu-AH-Coach dieses Mal – nicht wie im Spiel zuvor – länger als 13 Minuten spielen.

 

Never mind change a winning Team … here’s Vitesse

Zum Dank auf die Bank durften dafür Willberger und I. Vrgoc. Vrgoc, weil er wie Zimmermann mit dem frühen Treffpunkt in Dalheim überfordert war, zu spät kam und weil er im vorigen Spiel gegen UDP nur einen Hattrick in 5 Minuten geschossen hatte; Immer-mal-wieder-Kapitän Willberger musste zuschauen, weil er seine Mitspieler in der Anfangsphase gegen UDP nicht wie Hassanzadeh mannschaftsdienlich genug mit motivierenden Worten wachgerüttelt hatte.

 

Die Reservisten-Rolle beider Stürmer entsprechend nachvollziehbar. Truch – sechs Tore gegen UDP – hatte Glück: Er entging der Bank nur, weil keine anderen Spieler im Kader standen, die in die Offensive hätten gestellt werden können.

 

„Die Hälfte der Tore wäre leicht vermeidbar gewesen; vorne lief der Diesel nicht an. Es war wieder Vitesse-Wahnsinn, nur diesmal leider negativ.“ (Zimmermann; spielt immer wieder gerne in Dexheim, Schwabsburg oder Undenheim)

 

Ohne die kongeniale Doppelspitze Vrgoc/Truch schoss Vitesse leider nicht annähernd so viele Tore wie zuletzt gegen UDP. Nicht elf, auch nicht sechs bis zur Halbzeit. Es blieb bei einem in 90 Minuten.

 

Noch schlimmer als das Ergebnis: Das Geläuf, auf dem Vitesse kicken musste. Zum „Fußballplatz“ der TuS Dexheim wurde in den vergangenen Jahren bereits genug geschrieben und gesagt. Zusammengefasst: In Worten lässt sich kaum beschreiben, was Fußballern, die denSport in erster Linie des Spielen Willens betreiben, auf dem dortigen Sandstein-Krater seit Generationen angetan wird.

Truch mit 13. Tor im 8. Spiel

Weil der Dexheimer Hartplatz – die Hausherren nennen ihn allen Ernstes  „Pappel-Arena“ – zu einem Kunstrasenplatz umgebaut wird, fand das Spiel dieses Mal im benachbarten Dalheim statt. Das machte die Sache nicht besser.

 

Erstaunlich, dass es im Raum Dexheim mehr als nur eine Sportstätte der Kategorie „Pappel-Arena“ gibt, auf denen die in der Umgebung lebenden Menschen sportliche Leibesübungen tätigen und gegen Bälle treten. Man fragt sich zwangsläufig: Warum tun sich Menschen das freiwillig an?

 

Der Dalheimer Fußballplatz („eine Bezeichnung, die er nicht verdient“, Knoll), ein Hybrid aus Acker, Hart- und Rasenplatz, reiht sich kompromisslos in die Riege der „Fußballplätze“ der Kategorie Dexheimer „Pappel-Arena“ oder „Kraterlandschaft“ in Bingen-Kempten ein.

 

Selbst Einheimische konnten den fragenden Gästen aus Mainz nicht erklären, ob es sich beim hässlichen Bastard um einen rasenbewachsenen Hartplatz oder um einen deutlich zu schlecht gepflegten Rasenplatz handelt.

 

 

 

Das Erbe der „Pappel-Arena“

Man darf gespannt sein, wie die Spieler der TuS Dexheim auf ihrem neuen, bald fertiggestellten Kunstrasenplatz beim kommenden Gastspiel der Vitesse 2015/2016 zurechtkommen werden – so ganz ohne Unebenheiten, Löcher und einem Platz, der mehr als Laufen und Kämpfen, sondern in erster Linie spielerische Fähigkeiten erfordert.

 

Wird Dexheim (das seine in der B-Liga spielende 1. Mannschaft allen Ernstes „U 23“ nennt) seine Spielweise auf dem neuen Platz ändern? Oder schütten sie den Kunstrasenplatz mit Torf auf, um den Geist der altehrwürdigen „Pappel-Arena“ heraufzubeschwören? Und falls diese Voodoo-Taktik nicht zielführend ist: Auf welchen Acker der umliegenden Gemeinden weicht Dexheim dann aus, um erfolgreich das Spiel des Gegners und des Fußballs bereits im Ansatz zu zerstören?

 

 

TuS Dexheim II – SV Vitesse Mayence II 6:1 (3:1)

Vitesse: Knoll – Lenz, Krein, Billet, Kuhn – Zimmermann (28. Vrgoc), Kapa, Köhler, Held – Hassanzadeh (28. Willberger), Truch (45. Fluhr).

 

Tore: 1:0 (5.), 2:0 (6.), 2:1 Truch (12.), 3:1 (34.), 4:1 (68.), 5:1 (78.), 6:1 (90.)

 

Gelbe Karte: Billet (2)

 

Beste Spieler:  Köhler (4), Kuhn (2).