Alles wie immer.

Saisonstart der 1b in Udenheim.

awo. – Es ist irgendwie jeden August dasselbe: Bei Vitesse bleibt alles beim Alten.

 

Dabei hatte sich während der Sommerpause einiges getan: 14 Neuzugänge, unfassbar viele (3) neue „Likes“ auf der Facebook-Fanpage, dazu ein hochmotiviertes Trainerteam, das explizit ungewöhnlich viele Laufeinheiten in den Trainingsplan integrierte (Coach Fluhr gründete sogar extra eine Lauftreff-Gruppe im Freizeitmanager24.de) und das erfolgsversprechende 3-5-2-WM-System der holländischen Elftal (Trikotfarben verbinden) auf den Vitesse-Leib schneidern wollte.

 

Entscheidend ist jedoch nicht im Gonsenheimer Wald, sondern aufm Platz. Und der war (wie der Gonsenheimer Wald) nicht nur in der Vorbereitung spärlich von entsprechendem Vitesse-Leibern belagert.

 

„14 Neuzugänge! Ja, aber wo sind sie denn alle?!“ (Präsident Jung)

Das Kernproblem: Wie an 91 von 100 Spieltagen bekamen die Trainer auch zum Saisonstart der 1b gegen Sörgenloch/Udenheim (in Udenheim ohne „n“ vor dem „d“, wie Team-Organisator Krein bei der Kaderverkündigung via Facebook nochmals ausdrücklich betonte) gerade mal so genügend Spieler zusammen.

 

Und das trotz eines Kaders, der insgesamt gut 65 Spielberechtigte umfasst. Aber nun gut, es ist Urlaubs- und Semesterferien-Zeit, da kann das von August bis Ende Oktober schonmal vorkommen. Den Urlaubern bzw. Reisenden sei damit verziehen.

 

„Es sagt aber schon einiges aus, wenn sich durch eine Einwechslung eines 40-Jährigen das Durchschnittsalter bei uns auf dem Platz um zwei Jahre verringert“, kommentierte Haudegen Krein seine Einwechslung zur Halbzeit für den 46-jährigen Spielertrainer Klaes.

 

Letzterer, mit den Kräften im Grunde bereits am Ende, musste nur 5 Minuten später doch wieder zurück aufs Feld – für den über 20 Jahre jüngeren Kuhn, der wegen Krämpfen nicht weiterspielen konnte.

 

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Neben Zimmermann (Mitte) einer der Aktivposten bei Vitesse in Udenheim: Neuzugang Kapa (rechts) (Foto: awo.)

 

Als der aus dem Urlaub direkt in die Startelf gerückte Billet (zarte 24 Jahre jung) eine Viertelstunde vor Schluss vom Feld  musste, erreichte das Kader-Kauderwelsch bei Vitesse endgültig seinen grotesken Höhepunkt:

 

Denn fortan stand mit Wolf tatsächlich doch noch ein Spieler beim Saisonstart auf dem Feld, der sich in der kompletten Saisonvorbereitung einzig dadurch auszeichnete, konsequent sämtlichen mit Laufeinheiten verbundenen Trainingseinheiten (also allen) fernzubleiben.

 

Dass sich das Vitesse’sche Durchschnittsalter auf dem Platz durch die Einwechslung des erst 27-jährigen Wolf weiter erhöhte, ist jedoch nur eine Randnotiz wert. Denn im folgenden Saisonspiel setzte Vitesse noch einen drauf und stellte mit Krein (40) und Klaes (46) die wohl älteste Innenverteidigung im rheinhessischen Aktiven-Bereich.

 

Konditionsdefizite verhindern zählbares

Was also blieb in Udenheim letztlich von allen guten Vorsätzen und revolutionären Plänen übrig? Eigentlich nichts.

 

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Das Spielsystem war das alte (4-4-2), im Kader standen gerade mal zwei neue Spieler (Nico Neumann sowie Ex-1817er Mathias „Maciek“ Kapa). Ansonsten vertraute das Trainerteam auf altbewährte Personal – also im Kern auch auf jenes, das im letzten Spiel der vergangenen Saison bereits gegen die erste Mannschaft des Gegners ziemlich alt ausgesehen hatte (1:10).

 

Und daher bekam der Kreisklassen-Kenner aus dem Raum Mainz-Bingen vor allem eins zu Gesicht:

 

eine altbewährte und altbekannte Vitesse – mit all ihren bekannten Stärken (druckvolle Anfangsphase), Schwächen (die Zeit nach der druckvollen Anfangsphase), „Mecker“-Gelbsündern (Willberger), ewig gleichen Dauerläufern (Köhler* und Truch), Abseitsfallen-Zerstörern in den eigenen Reihen (spieltagsübergreifend die jeweils aufgestellten Außenverteidiger) und quasi zum Inventar gehörenden Schiedsrichter-Experten am Spielfeldrand.

 

(* war nicht beim letzten Saisonspiel vergangene Saison dabei, läuft trotzdem immer viel)

 

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Anno dazumal, actutum, in perpetuum

Ja, wirklich alles war wie immer an diesem Sonntag:

 

Präsident Jung wütete am Spielfeldrand über die dilettantischen Darbietungen seines Spielerpersonals, das wiederrum verlor dadurch endgültig die allerletzte Konzentration und verlor sich in verbalen Scharmützeln; die Witze in der Kabine kamen wie immer flach, die Sockenstutzen mindestens eine Konfektionsgröße zu klein und die Farben-Kombination des Trikotssatzes gewohnt gewagt daher;

 

Torwart Knoll hielt teilweise überragend, um sich dann doch noch zuverlässig seinen obligatorischen zu einem Gegentor führenden Patzer zu genehmigen; ohne einen Marijo Vrgoc ist es einfach zu ruhig auf der Sportanlage; und auch die Spielberichte schreiben immer noch doch nur wieder dieser agr und dieser awo.

 

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Hätte, wenn, aber und würde

Wahrscheinlich glaubt nach diesem Spiel wieder einmal bis zum vierten oder fünften Spieltag irgendjemand bei Vitesse ernsthaft daran, mit der 1b diese Saison „ganz oben mitzuspielen zu können – wenn alle da sind und mal richtig zusammen trainiert werden kann“.

 

Dabei ist bereits 29 Spieltage vor Schluss klar, dass es am Ende so sein wird, wie immer bei Vitesse: die 1a leistet sich irgendwann im Saisonverlauf leichtfertig eine fulminante Niederlagen-Serie und landet am Ende irgendwo zwischen Rang 4 und 7; die 1b leistet sich deutlich zu wenig Siegesserien und landet irgendwo zwischen Rang 7 und 12. Wetten dass…?!

 

Es ist eben in jeder Saison dasselbe:  <[Kopiervorlage Saison 2017/2018]/> Bei Vitesse bleibt alles beim Alten.

 

 

SG Sörgenloch/Udenheim II – SV Vitesse Mayence II 3:1 (0:1)

Vitesse: Knoll – Lenz, Billet (74. Wolf), Klaes (45. Krein), Kuhn (60. Klaes)– Zimmermann, Köhler, Neumann, Willberger – Kapa, Truch.

 

Tore: 0:1 Zimmermann (4.), 1:1 (50.), 1:2 (60.), 1:3 (73.)

 

Gelbe Karten: Köhler, Willberger

 

Beste Spieler: Zimmermann, Kapa, Köhler, Neumann