Hart aber herzlos.

Schwache Vitesse verliert 2:1 gegen Bosnjak.

 

awo. – Es war so ein Sonntag, an dem einfach nichts lief bei Vitesse: Weder das Spiel, noch der Großteil der Spieler. Wobei letzteres wohl nicht unwesentlich das Erste bedingte – was wiederum eine verdiente Niederlage zu Folge hatte.

 

Wenn’s nicht läuft, kommt alles zusammen

Bereits nach 2 Minuten war die Taktik von Vitesse-Coach Moissiadis vorerst über den Haufen gefahren, Bosnjak ging in Führung. In der Folge wirkte das Spiel von Vitesse ungewohnt statisch – kaum Tempo, keine Überraschungsmomente. Eine der wenigen Ausnahmen war das 1:1 durch Coelho, als Müller in der Zentrale fein auf den Torschützen durchsteckte.

 

Nach gut einer Stunde musste zudem Innenverteidiger Esser raus. „90 Kilo“ waren dem Vitesser nach eigenen Angaben nach einem Kopfball-Duell auf das Knie gefallen. Weil es Esser danach in der Achillessehne schmerzte, zog der Verteidiger vorsichtshalber seine Auswechlung vor.

 

Der Schiedsrichter hatte die Karten vergessen

Mit was Vitesse aber überhaupt nicht zurecht kam, war die harte Spielweise der Gäste. Die Bosnier kauften Vitesse damit früh den Schneid ab, kochten Mayence förmlich ab. Das reichte Bosnjak letzttlich zum Sieg, obwohl bei ihnen fünf Spieler jenseits der 40 Jahre auf dem Platz standen.

 

Mit dem Attribut „zimperlich“ ließ sich das Spiel der Gäste sicher nicht beschreiben. Eher schien es so, als trügen die Bosnier die Stollen auf den Schuhen und nicht unter der Sohle. „Mir tun alle Knochen weh“, klagte ein sichtlich entnervter Coelho nach dem Spiel. Allein der Portugiese war mindestens dreimal Opfer von Attacken hart an der Grenze des Erlaubten, wenn nicht darüber hinaus.

 

Wie unter anderem einmal Müller, der nach einem Eckstoß nicht den Ball, sondern nur noch einen fremden Ellenbogen im Gesicht sah und spürte. Mit einer Karte geahndet wurde auch dieses Foul – wie alle anderen – nicht.

 

Bosnjak nach dem Spiel auf Kuschelkurs

Vitesse-Präsident Jung sah „mindestens fünf gelbe Karten“ für die Gäste, die der überforderte junge Schiedsrichter nicht sah – oder vielleicht aus zu großem Respekt vor dem Gegner wissentlich nicht sehen wollte. Keine Unterstellung, nur eine realistische Vermutung.

 

Nach dem Spiel gingen einige Bosnjak-Spieler und Verantwortliche bestens gelaunt auf Kuschelkurs mit den Verlierern. Ein SNK-Anhänger bat grinsend um Verständnis: „Wenn wir 2:0 geführt hätten oder es für uns um nichts mehr gegangen wäre, hätten wir fair gespielt. Aber wir brauchen die Punkte gegen den Abstieg mehr als ihr.“ Immerhin ehrlich.

 

Der ein oder andere Vitesser freut sich da bestimmt auf den möglichen Klassenerhalt von Bosnjak und ein Wiedersehen in der nächsten Saison.

 

 

Vitesse Mayence – SNK Bosnjak Mainz 1:2 (1:1)

 

Vitesse: Trojan – Graßhoff, Köhler, Esser (67. Özdemir), Petruschin (46. Hatz) – Ufelmann – Scholze, Dehm (C), Coelho – Müller, Poschmann.

 

Tore: 0:1 Mrsic (2.), 1:1 Coelho (42./Müller), 1:2 Zukovic (76.)

 

Beste Spieler: Trojan, Ufelmann, Dehm.

 

Gelbe Karten: –