agr. – Zwei Niederlagen innerhalb von 72 Stunden. Bei Vitesse steckt nach einem tollen Saisonstart kräftig Sand im Getriebe. Am Einheitstag verlor das Team daheim mit 3:2, ebenso am Sonntag danach bei Bodenheim II.
Die Niederlagen wiesen – leider – nicht nur beim Ergebnis etliche Parallelen auf: Zweimal ging Vitesse als schwächeres Team glücklich in Führung. Beide Male ließ man sich danach drei Tore einschenken und erzielte den Anschlusstreffer in der Schlussminute zu spät.
Mehr noch gegen UDP als gegen Bodenheim wäre selbst ein Punktgewinn aber auch nicht verdient gewesen. Vitesse schwächelt derzeit in der Abwehr; dort, wo eigentlich das Mittelfeld stehen sollte, klafft eine Lücke und im Sturm kommen Bälle meistens gar nicht mehr an.
Es ging gegen zwei Gegner, die Laufbereitschaft zeigten und konsequent auf ihre Gegenspieler draufgingen. Für Vitesse derzeit ein Problem, weil Vitesse ballsichere Anspielstationen fehlen. Oft wurden lange Bälle nach vorne geschlagen – nicht unbedingt das Spiel, das die Mainzer auszeichnet.
Neben der nervigen Personalrochade aufgrund der Abwesenheit etlicher Spieler kam – vor allem in Bodenheim – eine unnötige Positionsrochade hinzu. Statt Graßhoff und Dries, die in der Vorwoche in der Innenverteidigung noch zu den besseren gehört hatten, spielte Dries mit Friedrich. Friedrich war nach seiner ersten Partie von Beginn an nach mehreren Wochen an den ersten beiden Gegentreffern beteiligt. In der Halbzeit rückte Graßhoff von der Außenverteidigung in die Mitte.
Kapitän Marijo Vrgoc hatte zuletzt verletzungsbedingt ausgesetzt, lief nun auf der wichtigen Sechserposition auf. Eine Position, die er spielerisch allemal, läuferisch jedoch überhaupt noch nicht im Programm hat. Grütz spielte zuerst auf der ungewohnten Position im linken offensiven Mittelfeld. Freddy Esser, ebenfalls länger ausgefallen, gab den linken Außenverteidiger und wirkte noch nicht fit. In der Pause wurde Ivecen eingewechselt, dafür kam der zunächst im Sturm aufgebotene Emsermann raus. Grütz rückte auf die Außenverteidigerposition, Adnan wurde für Esser eingewechselt und spielte fortan Linksaußen. Schließlich kam noch Mühlhan für Friedrich rein. Mühlhan hatte unmittelbar davor schon für die 2. Mannschaft in Laubenheim gespielt. Coelho holte sich wegen Meckerns in der 75. Minute die gelb-rote Karte ab.
Mal durchzählen… Nach 90 Minuten spielten noch auf der gleichen Position wie zu Beginn des Spiels: Trojan im Tor, Dries in der Innenverteidigung und Alusse auf der Sechs. Wobei Dries durch die Rotation nach der Halbzeit auch schon so verwirrt war, dass ihm nichts mehr gelang und er den Gegner etliche Male zum Toreschießen einlud.
Schade, die Saison hatte so stark begonnen.
Vitesse: Trojan – Graßhoff, Dries, Friedrich (55. Mühlhan), Esser (46. Mujkic) – Scholze, Vrgoc, Alusse, Grütz – Coelho – Emsermann (46. Ivecen).
Tore: 0:1 Scholze (16.), 1:1 Kerz (29.), 2:1 Kerz (42.), 3:1 Porsch (72.), 3:2 Ivecen (89.)
Gelb: Graßhoff
Gelb-Rot: Coelho (75.)
Bester Spieler: Alusse