Trainingsspiel mit Trikots und Schiedsrichter.

Vitesse gewinnt Nachholspiel gegen Uelversheim zweistellig.

awo. – Ehe sich die laut fussball.de fünf handverlesenen Zuschauer versahen, war die Partie im Grunde bereits entschieden.  Bumm, zack – 2:0 nach 5 Minuten. Vitesse spielte wie geplant und eindrucksvoll enormes Pressing und schnürte die Gäste tief in deren Hälfte ein. Mancher malte sich vermutlich bereits aus, wie das Spiel wohl ausgehen würde, sollte Vitesse seine Treffsicherheit in dieser Frequenz beibehalten.

 

Dass es zur Pause nur 5:1 stand, war wieder einmal eines dieser unerklärlichen Vitesse-Phänomene. Anstatt dem nach 15 Minuten bereits röchelnd am Boden kriechenden Gegner den erlösenden Todesstoß zu verpassen, schnitt sich Vitesse dilettantisch und sorglos ins eigene Fleisch. Erster Angriff der Gäste, unnötiger Eckstoß, Ball fliegt rein, zwei Gästespieler stehen am 5er blank, zwei Orangene tatenlos daneben, Kopfball, nur noch 2:1. Statt 4:0 oder so. Dahin war die schöne „Null“. Ajiginni fühlte sich vermutlich wie Manuel Neuer.

 

Das gleiche Prinzip nach der Pause – und das sogar zweimal. Nach dem 5:1 interpretierten Außen- und Innenverteidiger den Spielaufbau links auf Höhe der Mittellinie etwas zu sorglos, verdoppelpassten sich ungestaffelt und ohne Absicherung in der Vorwärtsbewegung und leiteten einen Konter ein, der das 5:2 nach sich zog. Das dritte Gegentor fiel dann traditionell wieder einmal durch einen Kopfball im eigenen 5er nach einem Eckstoß.

 

Gegen einen unglaublich schwachen Gegner, der mit dieser Leistung wahrscheinlich keinen einzigen Punkt in der Liga holen wird, schenkten sich die Mainzer gleich drei Gegentore ein. Schlecht.

 

Ob Vitesse diese immer wiederkehrenden, vermeidbaren Patzer künftig aus dem eigenen Spiel verbannen kann? Es wäre so schön.

 

Doch nicht alles im Spiel gegen Uelversheim war schlecht, das Gekicke der Vitesse durchaus hübsch anzuschauen: sicherer Spielaufbau über die Viererkette, passsichere Kombinationen im Mittelfeld und – auch ganz nett  – zehn Tore, mannschaftsdienlich aufgeteilt auf acht Schützen.

 

Selbst der seit gut 1 1/2 Jahren vor dem Tor so glücklose Köhler traf.  Sogar doppelt. Der Blick ins Vitesse-Archiv verrät: Das gelang Köhler zuletzt ebenfalls an einem Mittwoch. Vor zwei Wochen, auch in einem Trainingspiel, allerdings ohne  Schiedsrichter.

 

SV Vitesse Mayence II – TSV Uelversheim II 10:3 (5:1)

Aufstellung: Ajignni – Dries, Wolf, Sowada (22. Knichel), Klaes (46. Zimmermann) – Köhler [C], Özdemir (74. Fluhr) – Lotz, Hassanzadeh, Diehl – Willberger.

 

Tore: 1:0 Lotz (4.), 2:0 Köhler (5.), 2:1 (19.), 3:1 Hassanzadeh (26./FE), 4:1 Dries (30.), 5:1 Diehl (43.), 5:2 (56.), 6:2 Özdemir (70.), 7:2 Willberger (72.), 8:2 Knichel (73.), 9:2 Willberger (79.), 9:3 (81.), 10:3 Köhler (83.)

 

Gelbe Karten: –

 

Bester Spieler: Dries