Auch hässliche Siege sind schöne Siege.

Vitesse gewinnt viertes Spiel in Folge – 3:2 gegen Schwabsburg.

awo. – Was hatte Vitesse in dieser Saison bereits Punkte liegen lassen: mindestens acht in der Hinrunde, zehn bis 12 in der Rückrunde. Daher ist es nur gerecht, wenn Vitesse nun auch einmal ungerecht ein Spiel gewann, dass es nicht zwingend hätte gewinnen müssen.

 

Nach dem Abpfiff haderten die Gäste mit allem: weniger mit sich, sondern vielmehr mit der Welt – und dem Schiedsrichter. Man kann es ihnen nicht ganz verdenken. Beide Elfmeter, die Vitesse nach einer schlechten Anfangsphase entscheidend zurück ins Spiel brachten, musste man nicht zwingend pfeifen. „Der zweite war ein Witz“, analysierte sogar der zum Zuschauen verdammte Vitesser Özdemir.

 

Schiri der alten, autoritären Schule zerstört jeglichen Spielfluss

Aber egal: Drei Punkte sind nunmal drei Punkte (sechs Euro ins nicht vorhandene Phrasenschwein). Und auch hässliche Siege sind Siege. Die kann man dann auch einfach mal mitnehmen, damit lässt sich leben. Erst Recht wenn man bedenkt, in wie vielen Spielen Vitesse zuvor bereits massig Punkte unnötig verspielt hat. Dann ist dieses unbedeutende 3:2 gegen den direkten Tabellennachbarn  eigentlich sogar nur ein kleiner Ausgleich.

 

Ganz okay: In der Rückrundentabelle steht Vitesse auf Rang 7 - insgesamt aber nur auf Rang 10.

Ganz okay: In der Rückrundentabelle steht Vitesse mit einer positiven Bilanz auf Rang 7.

 

Und so ließ es sich am Ende einiges verschmerzen:  u.a. auch das Anschlusstor der Gäste zum 3:2, bei dem sich Knoll – der seinem Team bis dahin mehrfach mit Glanzparaden den Arsch rettete – von einem halbhoch geschossenen Freistoß in die Mitte des Tores düpieren ließ.

 

Musik der jungen Helene Fischer zerstört Gehörgänge der Heimmannschaft

Nicht verschmerzen ließen sich trotz des Sieges die Schmerzen in den Ohren einiger Vitesser durch die Beschallung der Gastgeber-Kabine mit Songs der „atemlosen“ Helene Fischer vor dem Spiel. Als sich jene klanglichen Ergüsse ihren Weg durch die leider zu schlecht schallisolierte Wand der Kabine bahnten, wünschte sich Musikliebhaber Krein „zu Not lieber ganz schlechten Techno. Oder grundsolide Drum’n’Bass-Beats aus Detroit. Oder irgendwas anderes“.

 

Mal sehen, ob und wie Vrgocs Forderung „beim nächsten Spiel endlich mal eine Musikanlage in die Kabine“ zu stellen demnächst umgesetzt wird.

 

Sein Extrawunsch in Richtung Präsident Jung (Funktion bei Vitesse-Heimspielen, wenn alle Spieler bereits umgezogen sind: Alleinverantwortlicher für alles Organisatorische) während des Aufwärmens, bei nur 10°C und peitschendem Regen lieber mit Langarm-Trikots zu spielen, traf beim tobenden Präsidenten nur auf wenig Resonanz. Ebenso bei der Mehrheit der Mitspieler, die Spielertrainer Fluhr mittels spontener, repräsentativer Befragung vor Ort  basisdemokratisch und gemäß höchsten wissenschaftlichen Kriterien methodisch einwandfrei fragte, ob sie nicht doch mit kurzen Ärmeln spielen wollten („Mal schnell die Hände hoch“).

 

SV Vitesse Mayence II – 1. FC Schwabsburg II 3:2 (2:1)

Vitesse: Knoll – Lenz, Fluhr (80. Klaes), Cirillo, Klaes  (46. Hassanzadeh) – Wolf (C) (70. Krein), Vrgoc – Zimmermann, Alusse (25. Emsermann), Lotz – Willberger (85. Alusse).

 

Tore: 0:1 (5.), 1:1 Vrgoc (37., FE, Klaes), 2:1 Willberger (47., HE, Willberger), 3:1 Lenz (61., Distanzschuss), 3:2 (78.)

 

Gelbe Karten: –

 

Beste Spieler: Knoll (4), Emsermann (2), Cirillo

 

Kisten: Kuhn (wiederholt unentschuldigt gefehlt), Lenz (erstes Tor), Alusse (Debüt).