Das Beste sind die Cevapcici.

Vitesse verliert gegen Croatia.

 

agr. – Das Beste an den Partien auf dem Hartplatz der Augustusanlage gegen Croatia sind nicht die pöbelnden kroatischen Zuschauer am Spielfeldrand, nicht die knietiefen Pfützen auf widrigstem Geläuf, nicht die ins Feld ragenden Äste, die hier und da mal die Flugbahn eines Balles beeinflussen und auch nicht die Fernschüsse, die sich Keeper Philipp Trojan regelmäßig mit slapstickartiger Einlage ins Tor jagen lässt. Das Beste an den Partien gegen Croatia sind Cevapcici, Würste und Steaks vom Grill. Nach dem Spiel. Im Falle von Vitesse Mayence muss man leider sagen: Nach dem verlorenen Spiel.

 

Traditionell ist für die Vitesser auf diesem Platz nichts zu holen. So auch am Sonntag bei der 3:1-Niederlage. Es war bereits die fünfte Niederlage in Folge, die siebte Pleite im achten Spiel. Beängstigend. Doch noch beängstigender ist, dass Vitesse wie in den Spielen zuvor zwar erneut keine so schlechte Leistung zeigte, aber zu viele Gegentore bekam. Sondern dass die ohnehin kriselnde Offensive nur ein Tor zustande brachte.

 

Vitesse ist derzeit ein gern gesehener Gast auf rheinhessischen Fußballplätzen. Immer versucht die Truppe mitzuspielen, was meistens auch recht gut gelingt. Doch vor dem Tor bleibt sie harmlos und vergibt Großchance um Großchance. Die Abwehr, da kann der Gegner sicher sein, verteilt immer wieder mal gerne das eine oder andere Geschenk.

 

Kroate Vrgoc die einzige Konstante bei Vitesse
So in dieser Partie Marijo Vrgoc, der sich im eigenen Strafraum beim Stande von 2:1 in der Schlussminute in einem Dribbling verzettelte. Die einzige Konstante in der Defense ist Vrgoc. Verlass ist momentan darauf, dass er mindestens einen Fehler macht, der zum Gegentor führt. Neben ihm hingegen läuft regelmäßig ein anderer Spieler auf. Friedrich, Graßhoff, Dries, Bayat, Esser, Krein und Wolf hießen die in der Saison schon. „Spielt eigentlich immer der, der gerade am unsichersten ist?“, fragte Friedrich, der dieses Mal auserkoren war, vor dem Anpfiff. Doch Friedrich machte trotz Verunsicherung eine gute Partie.

 

Die ersten beiden Gegentore resultierten auch ausnahmsweise nicht aus individuellen Fehlern, sondern waren kaum zu verteidigen. Ein perfekt getretener Freistoß in den Winkel zum 1:0 und ein Kopfball mit dem Hinterkopf, der sich hinter dem Torwart ebenfalls in den Winkel senkte.

 

Bitter noch, dass beim Stande von 2:1 kurz vor Schluss ein reguläres Tor von Coelho nicht gegeben wurde, weil Grütz zuvor bei der Annahme angeblich Hand gespielt hätte – was definitiv nicht der Fall war.

 

So blieb den Vitessern mal wieder auf der Augustusanlage nichts anderes als nach dem Duschen noch Cevapcici, Würste und Steaks zu genießen und sich zu fragen, ob es in Kroatien normal ist, dass zwei Brüder in gegnerischen Teams (M. und I. Vrgoc) in einem Spiel über 90 Minuten versuchen, sich gegenseitig durch Schwalben oder kleinen Fouls zum Platzverweis zu treiben.

 

HNK Croatia Mainz – SV Vitesse Mayence 3:1 (2:1)

Vitesse: Trojan – Graßhoff, Friedrich, Vrgoc, Dries – Mujkic (70. Held), Hassanzadeh, Ufelmann (46. Coelho), Grütz – Dehm – Ivecen.

 

Tore: 1:0 Pusic (40., direkter Freistoß), 2:0 Badrov (49.), 2:1 Grütz (72.), 3:1 Orsic (89.)

 

Gelbe Karten: –

 

Beste Spieler: