Vitesse mit bester Leistung seit langem.

5:0-Sieg gegen Undenheim.

 

awo. – Geiles Wetter, geiles Spiel, geiles Ergebnis – da schmeckt das Siegerbier besonders gut. Auch weil endlich mal wieder die „Null“ stand. Und vor allem, weil nach dem Spiel auch die Erkenntnis stand, dass Vitesse das Fußballspielen nicht verlernt hat.

 

Beim 5:0 gegen Undenheim gelang Vitesse nicht nur die Revanche für das desolate 1:5 aus der Hinrunde. Auch die Art und Weise, wie die Gastgeber das Bällchen laufen ließen, sah über weite Strecken deutlich besser aus, als das was Vitesse ihren treuen, handverlesenen Zuschauern leider alllzu oft in dieser Saison zumutete.

 

„Vor allem die ersten 20 Minuten waren richtig stark“, lobte Coach Klaes seine Schützlinge. Die Bretzenheimer belohnten sich für diese starke Anfangsphase und führten da bereits 2:0. Nach der Pause, für einige Minuten vor dem 3:0, ließ Vitesse etwas die Zügel streifen und hatte auch Glück, dass Undenheim drei gute Chancen ungenutzt ließ. Über den größten Teil des Spiels waren die Mainzer aber überlegen und die bessere Mannschaft.

 

Sengespeick flankt Vitesse in Ekstase, Truch mutiert zum Knipser

 

Auffällig war vor allem die ungewohnte Effizienz der Hausherren vor dem gegnerischen Tor: Wo Vitesse normal ein halbes Dutzend Chancen für einen Treffer braucht, wo ein Willberger in jedem Spiel seine obligatorischen drei Gewaltschüsse knapp am linken Torpfosten vorbeisetzt oder wo ein Truch nach/wegen aufopferungsvollem Laufeinsatz meist die letzte, nötige Konzentration und Kraft im Abschluss fehlt – da zeigte Vitesse eine lang verloren geglaubte, aber wünschenswerte Qualität: Kaltschnäuzigkeit.

 

Entscheidend ermöglicht wurde das auch, weil Vitesse neben dem Spiel über die ballsichere Zentrale um Vrgoc das Spiel über die Außen suchte. Vor allem Sengespeick bot auf der rechten Außenbahn eine bärenstarke Partie. Der 38-Jährige flügelflitzte – wie man es von ihm als Laufwunder ohnehin gewohnt ist – fleißig an der Außenlinie hoch und runter und servierte seinen offensiven Kollegen nahezu im Minutentakt mit scharfen Flanken Torabschlüsse auf dem Silbertablett. Wohl bekams.

 

Der absolute Wahnsinn erhält Einzug an der Ulrichstraße

 

Vitesse-Sturmtank Willberger ließ seinen Glücksgefühlen nach dem Spiel freien Lauf: „Zweimal in Folge nicht verloren – krass, jetzt haben wir voll die Wahnsinns-Serie.“

 

Die Chance, dass Vitesse diese „Wahnsinns“-Serie zu einer wahren Serie ausbaut und so noch ein paar überfällige Punkte und Plätze in einer verkorksten Saison gutmacht, stehen nicht schlecht: Von den restlichen acht Gegnern stellen sich sechs Teams aus der unteren Tabellenhälfe Vitesse im Kampf um die goldene C-Liga-Ananas (Platz 9 dürfte noch drin sein) in den Weg.

 

Vitesse Mayence II – VfR Undenheim 5:0 (2:0)

Vitesse: Ajiginni – Sengespeick, Fluhr, Cirillo, Lotz (80. Wolf) – Vos, Wolf (C) (43. Lenz), Vrgoc, Held (68. Krein) – Willberger, Truch.

 

Tore: 1:0 Willberger (8., gefühlvoller(!) Kopfball-Lupfer nach Verlängerung von Truch), 2:0 Held (15., nach Pass in die Schnittstelle von Wolf), 3:0 Truch (68., im Nachsetzen nach Musterflanke von Sengespeick), 4:0 Truch (76., Einzelaktion), 5:0 Wolf (89., flacher(!) Strafstoß nach Foul an Vos).

 

Gelbe Karten: Vrgoc (2; „Schiri, der Ball war nicht im Aus“-Handspiel), Willberger (2).

 

Beste Spieler: Sengespeick (2), Truch (3), Cirillo, Vrgoc (2), Fluhr (2) und Lenz.