Bei Vitesse müllert es.

Die Erste gewinnt das Auftaktspiel gegen Zornheim.

 

agr. – Die beiden Vitesse-Trainer Thomas Bayer und Kosta Moissiadis sind sich in der Beurteilung ihres Spielermaterials normalerweise weitgehend einig. Philipp Trojan muss im Tor bleiben, Alexander Graßhoff überschreitet die Mittellinie am besten höchstens, um nach einem Tor mit seinen Mitspielern zu jubeln, und Philipp Hausmann gibt selbst dann nicht den Innenverteidiger, wenn 15 Mann verletzt wären, die irgendwie für die Position infrage kämen.

 

Vor der Auftaktpartie der Mainzer in der B-Klasse entbrannte zwischen den Coaches jedoch ein regelrechter Streit um den Einsatz von Hendrik Müller. Coach Bayer hatte Müller in Moissiadis‘ Abwesenheit in einem Testspiel im Sturm eingesetzt. Und war begeistert von den Offensiv-Qualitäten des 1,95-Meter-Mannes. Müller galt unter Vitessern bis dato als der Prototyp eines Innenverteidigers: groß, kopfballstark, leidlich schnell, aber zweikampfstark, technisch nicht versiert, aber auch nicht grobmotorisch.“Niemals“, entfuhr es jedoch Moissiadis nach dessen Rückkehr von Bayer auf das mögliche neue Betätigungsfeld Müllers angesprochen.

 

Ob Bayer Moissiadis schlichtweg bestach oder in einem Weingut in Stadecken mit Wein abfüllte, bleibt ihr Geheimnis. Doch in der Startaufstellung gegen Zornheim stand Müller im Sturm.

 

Und zumindest als indirekter Vorbereiter war Müller an allen drei Vitesse-Toren in der ersten Halbzeit beteiligt. Conrad Poschmann, in dieser Saison auch im Training hochmotiviert und in der Form seines Lebens, erzielte zwei Treffer. Pierre Alusse, dessen Leistung in der Halbzeit von Bayer mit dem Prädikat „weltklasse“ gelobt wurde, traf ebenso. Zornheim, normalerweise zu Beginn der Saison noch wesentlich stärker als gegen Ende, war sicher nicht der leichteste Gegner.

 

In der Abwehr sorgte Innenverteidiger Jörg Friedrich dafür, dass die durchaus ordentliche Zornheimer Offensive wenig zum Tragen kam. Die Gegentore resultierten aus individuellen Fehlern eines Neuzugangs – aber der soll im nächsten Spielbericht sein Fett wegkriegen.

 

Bleibt noch, Hendrik Müller, Stürmer, gute Genesung zu wünschen. Im Training nach seinem Auftritt gegen Zornheim verletzte sich der Student schwer. Schade, denn auch die Trainer Bayer und Moissiadis waren sich endgültig einig: Der Müller kann das vorne drin.

SV Vitesse Mayence – TSV Zornheim II 5:3 (3:0)

Aufstellung: Trojan – Graßhoff, Vrgoc, Friedrich, Dries – Mühlhan, Kreuter, Alusse (75. Scholze), Poschmann (48. Emsermann)  – Dehm – Müller (70. Truch).

 

Tore: 1:0 Poschmann (11.), 2:0 Alusse (37.), 3:0 Poschmann (41.), 3:1 (53.), 4:1 Eigentor (60.), 4:2 (73.), 5:2 Truch (77.), 5:3 (81.).

 

Gelbe Karte: Müller

 

Rote Karte: Zornheim (72., Tätlichkeit)

 

Beste Spieler: Alusse, Friedrich, Poschmann