Das doppelte Knichel’chen und Vrgoc’chen.

Zwei Namen, drei Spieler, vier Tore, null Punkte.

 

awo. – Und schon wieder ist ein Fußballjahr vorbei. Was bleibt als Resümee?

 

Nach sechs Pleiten am Stück zu Saisonbeginn 14/15 hat sich die 1b von Vitesse gefangen, öfter gewonnen als verloren. Die Mainzer haben sich in der C-Liga dabei vor allem einen Namen als Unterhaltungs-Künstler gemacht:

 

Nicht nur, weil die Kompromiss-scheue Vitesse-1b getreu dem Motto „hop oder top“ lebt (17 Spiele, keine Unentschieden).

 

Kaum ein Wochenende vergeht, an dem in Spielen mit Vitesse-Beteiligung nicht Spektakel angesagt ist. Bei keinem anderen Team der Liga fallen durchschnittlich so viele Tore (6,9). Das ist nicht zwangsläufig als Kompliment zu verstehen. Belustigend und zuschauerfreundlich ist es aber allemal.

 

Fair und torgefährlich

Bemerkenswert: In keinem Spiel kassierte die 1b von Vitesse einen Platzverweis – und das, obwohl zweimal sogar Özdemir mitspielte. Doch wehmütige Traditionalisten dürfen aufatmen: Für allwöchenenendliches Farbenpotenzial an der Ulrichstraße ist weiterhin gesorgt.

 

Vor allem die Neuzugänge I. Vrgoc und Neumann geben sich Mühe, dass Vitesse trotz Özdemirs plötzlicher Kartenabstinenz (was Vaterfreuden so alles bewirken) in der Fairnesstabelle nicht die Bodenhaftung verliert und stets genug Farbe ins Spiel kommt.

 

Saisonziel für 2015: Torjägerkanone für Truch

Auch neu: Mit Linksaußen Truch hat ein Vitesser berechtigte Chancen, nach langer Zeit wieder eine Torjägerkanone an die Ulrichstraße zu holen. Der Goalgetter (19 Tore in 11 Einsätzen!) liegt aktuell auf Rang zwei der C-Liga-Bestenliste.

 

Was ändert sich im nächsten Jahr?

 

Wahrscheinlich wird nach einer knüppelharten Vorbereitung – traditionell eingeläutet durch regelmäßige Besuche des Mainzer Weihnachtsmarkts und „Lomo“ – alles anders, besser, noch erfolgreicher.

 

„Viiitesse Mayoooooooooooce, Vitesse Vitese Vitesse Mayoooce …“

Noch wahrscheinlicher ist jedoch, dass alles so bleibt wie immer:

 

ein am Spielfeldrand tobender Präsident, auf dem Spielfeld tobinder Schatzmeister, dieselben (farblich) nie zueinanderpassenden Teile des Trikotsatzes, zu hohe Schüsse, zu flache Witze, Tore satt (hüben wie leider auch drüben), Skurrillitäten, Banalitäten.

 

Seriösen Unterhaltungswert versprechen auch die von CDU-Nachwuchshoffnung Held regelmäßig in einschlägigen Mainzer Lokalitäten (vorzugsweise Studentenfeten) angestimmten, Revier-markierenden, melodischen „Viiiitesse Mayoooooce“-Schlachtufe in die Gehörgänge willkürlich anwesender und schutzlos ausgelieferter Menschen. Denn „wer nicht hüpft, der ist ein 12er!“

 

Langweilig wird es auch 2015 gewiss nicht.

 

 


Seriöse Qualitäts-Berichterstattung auf „vitesse-mayence.de“ wird eingestellt

Doch es wird sich auch was ändern: Die typische „Scheißleistungen zu Gold-schönschreibende“ (O-Ton vom zuverlässigen O-Ton-Lieferer Zimmermann), grün-schwarz-weiß-orange-gefärbte Vereinsbrillen-Berichterstattung von awo auf „vitesse-mayence.de“ wird eingestellt.

 

Bei Vitesse geht bereits die Angst um: „Heißt das, dass wir  unsere Spiele demnächst tatsächlich mit spielerischen Mitteln lösen müssen?“, fragte Zimmermann, schwarz sehend.

 

Endlich! Nieee wieder diese ewig langen Texte“, werden viele beim Lesen dieser Zeilen erleichtert aufatmen.

 

awo verlässt Vitesse nach drei äußert erfolgreichen Jahren (1 Elfmetertor, mind. 2 ½ Eigentore, ein verschossener Elfmeter im schon jetzt legendären Pokalfight in Kempten 2013) in Richtung Barcelona – in der Hoffnung, sich durch das Bestechen eines Jugendtrainers des einzig wahren FCB erfolgreich in dessen Talentschmiede „La Masia“ einschmuggeln zu können.

 

„Ich will nach 20 Jahren endlich das Fußballspielen lernen“, erklärt der 27-Jährige seine Motivation. Falls das nicht klappen sollte (Fußballtalent Knoll behauptete, da sei „Hopfen und Malz bereits verloren“), möchte Wolf „zumindest die Wasserflaschen und Ballnetze der 14-jährigen Nachwuchsstars von Morgen über den Trainingsplatz tragen.“


 

 

Wolf wie Ballack – Kapa wie Hoyzer

Kapas perfider Bestechungsversuch, den Winter-Abgang im gemeinsamen WG-Wohnzimmer („Cafe King“ „SchonSchön“) mit „vier Bier“ einen Rücktitt vom Rücktritt für das Jahresabschlusspiel gegen Lörzweiler – quasi das Andorra Barcelonas – schmackhaft zu machen, schlug fehl.

 

Ehrenmann Wolf verzichtete auf verzichtbare Almosen (nicht aber auf das Bier) und spendete lieber großzügig zwei ausstehende Monatsgehälter (Rückzahlung von Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 5€) in die Mannschaftskasse.

 

Abschiedsspiel für M. Vrgoc?

„Wie der Ballack, neeneenee!“, unterstellte ausgerechnet Vitesse-DivaKönich M. Vrgoc Teamplayer awo lautstark und kopfschüttelnd Star-Allüren – wohl ahnend, dass ihm selbst ein Abschiedsspiel bei Vitesse auf Ewig verwehrt bleibt. Vrgocs Busenfreund Graßhoff – einflussreicher Abteilungsleiter, bestens mit allen hohen Tieren im Verein vernetzt – würde ein derartiges Ansinnen höchstwahrscheinlich erfolgreich zu verhindern wissen.

 

Zum Jahresabschluss durfte M. Vrgoc wenigstens gegen Lörzweiler ran (sogar an der Seite seines Bruders Ivo). Is‘ doch auch nicht schlecht.

 

 

 

 

SV Vitesse Mayence II – FC Lörzweiler 3:5 (1:4)

Vitesse: Knoll – Zimmermann, Kapa (64. Arnold), Krein (45. Poredda), Kuhn – Neumann (78. Hassani), Köhler (C), M. Vrgoc, Knichel – Hassanzadeh, I. Vrgoc.

 

Tore: 0:1 (5.), 0:2 (15./ET Knichel), 1:2 Vrgoc (21./FE), 1:3 (38.), 1:4 (45.), 2:4 Knichel (47.), 2:5 (78.), 3:5 Vrgoc (90./FE)

 

Bester Spieler: „Ich“ (I. Vrgoc, bescheiden)

 

 

Stimmen zum letzten Spiel des Jahres 2014:

„Sobald einer von der Ersten runterkommt, wird unser 6er-Dreamteam Köhler-Neumann gesprengt. Ansonsten hätten wir gewonnen“ (Doppel-Strafstoßtorschütze I. Vrgoc)

 

„Potenzial war da.“ (Zimmermann, optimistisch)

 

„Richtig schlecht.“ (Kuhn, realistisch)

 

„Eine super Co-Produktion der Herren Knoll und Knichel.“ (Hassani über das Eigentor zum 0:2)

 

„Keiner hatte Normalform.“ (Krein, nüchtern)

 

„Sehr Vitesse.“ (nochmal Kuhn, desillusioniert)